Gedenk- und Begegnungsstätte ehemaliges KGB-Gefängnis Potsdam e.V.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 14.00-18.00 Uhr

Der Eintritt ist frei.

Bankverbindung

MBS (Mittelbrandenburgische Sparkasse Potsdam) *IBAN: DE55 1605 0000 3517 0050 01*

Bei Spenden bitte unter Zweck die Adresse angeben, damit wir eine Spendenbescheinigung ausstellen können; Spenden sind steuerlich absetzbar.

Die heutige Gedenk- und Begegnungsstätte ehemaliges KGB-Gefängnis war ursprünglich im Jahre 1916 als Pfarrhaus für die Evangelische Frauenhilfe gebaut worden. Es wurde nach dem 2. Weltkrieg gemäß dem Potsdamer Abkommen vom 2.August 1945 mit seinen umliegenden Grundstücken für die sowjetische Spionageabwehr von den Russen requiriert und auf fatale Weise als Gefängnis umgebaut. Die hier untergebrachten meist noch jugendlichen deutschen Gefangenen waren fast ausnahmslos das Ergebnis von Gewalt und Willkür der russischen Geheimdienste.

Unser gemeinnütziger Verein nimmt die Interessen der ehemals im KGB-Gefängnis Gefangenen und Verurteilten wahr und bemüht sich um die dokumentarische Erfassung ihrer vielfältigen Erlebnisse in diesem Haus und der anschließenden Erfahrungen in sowjetischen Straflagern.

Durch persönliche Kontakte zu den noch lebenden Opfern und ihren Angehörigen sind wir mit ihnen verbunden und wissen um ihre inneren und äußeren Verletzungen und Traumata. Wir stehen ein für die Aufarbeitung ihrer grausamen Erlebnisse unter Stalin und seiner Geheimdienste. Den speziellen Charakter der Gedenk- und Begegnungsstätte sehen wir als eine von kommunistischer Gewaltherrschaft und stalinistischem Terror geprägte an und engagieren uns mit öffentlichen Veranstaltungen dahingehend, dass geschichtliche Wahrheiten nicht wieder verdrängt, sondern aufgedeckt werden. Unser Land muss vor einer Wiederholung von Diktatur und Gewalt geschützt werden. Frieden und Freiheit müssen erhalten bleiben.

Unsere rein ehrenamtliche Arbeit im Interesse aller Zeitzeugen möge den öffentlichen Betrieb der Gedenkstätte https://www.leistikowstrasse-sbg.de/ mit seinen Ausstellungen und Projekten in offenem Dialog sinnvoll fördern und kritisch begleiten.

Literatur von Hans Günter Aurich, der jetzt am 19.Mai 2024 verstarb und deren Familie wir hiermit unser herzliches Mitgefühl ausdrücken möchten: Und der Morgen (PDF) leuchtet in der Ferne. Literatur ebenfalls von Bodo Platt: Sobirai weschtschi! Pack deine Sachen! (PDF)

Buchempfehlung
Verschleppt-verbannt-verschwunden

Grit Poppe/Niklas Poppe
Verschleppt, verbannt, verschwunden
Deutsche Kriegsjugend in Stalins Lagern und Gefängnissen

400 S., Br., 135 × 210 mm
ISBN 978-3-96311-915-6

Erschienen: September 2024

Rezensionen zum Buch "Verschleppt, verbannt, verschwunden" finden Sie unter folgenden Links:

Deutschlandfunk Kultur, Isabel Fannrich, Sendung Andruck (Hörbeitrag): https://www.deutschlandfunk.de/grit-u-niklas-poppe-verschleppt-verbannt-verschwunden-jugend-in-sowjethaft-dlf-00a70d9f-100.html

Kultursegler, Heidi Jäger: https://kultursegler.de/weggesperrt-in-stalins-lagern-grit-und-niklas-poppe-erinnern-an-leidensgeschichten-unschuldig-verurteilter-jugendlicher-nach-der-ns-zeit/?fbclid=IwY2xjawF5tRNleHRuA2FlbQIxMAABHf9L0pQnMQWNhouxjMtAFPY9LButlKL7P65worufFD28bQx6y470sSmmHQ_aem_nfUtXr8mNaAew8oiI_sg9g

Leipziger Zeitung, Ralf Julke: https://www.l-iz.de/bildung/buecher/2024/11/verschleppt-verbannt-verschwunden-jugendliche-krieg-stalinistischer-terror-608645

Mediennerd: https://mediennerd.de/verschleppt-verbannt-verschwunden/
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Gisela Kurze 2011

Wir trauern um Gisela Kurze, die am 2. Dezember 2023 in Berlin im Alter von 87 Jahren verstarb.
Wir verdanken ihr wesentlich den Erhalt des Gebäudes des ehemaligen sowjetischen Gefängnisses in der Potsdamer Leistikowstraße als Erinnerungsort für die Opfer des Stalinismus.
Gisela Kurze gehörte zu den Menschen, die das ehemalige Untersuchungsgefängnis der sowjetischen Besatzungsmacht schon in den 1990er Jahren sahen. Es ließ sie nicht mehr los.
Die Schicksale der vielen unschuldig Inhaftierten interessierte sie. Es war viel zu wenig bekannt darüber. Sie wollte aufklären und an diese Menschen erinnern: Deutsche Jugendliche, die Widerstand leisteten gegen die Sowjetisierung der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR, Angehörige der sowjetischen Besatzungstruppen, die ihre brutale Behandlung nicht aushielten oder Menschen, die für westliche Geheimdienste arbeiteten, um für eine Demokratisierung der DDR zu kämpfen.
Gisela Kurze hat Opferbiografien herausgegeben, an der ersten Ausstellung „Von Potsdam nach Workuta” in der Gedenkstätte Leistikowstraße mitgewirkt und viele Zeitzeugengespräche durchgeführt.
Unser Verein denkt in Dankbarkeit an sie zurück. Ihre Zuwendung zu den Überlebenden war einmalig.
Bettina Paulsen, Vorstand Gedenkstättenverein
siehe auch unter “Presse” Nachruf von C.Albroscheit und Artikel von PNN und MAZ

 

Gedenkstättenverein KGB-Gefängnis